Das beste Eis der Welt: opulente Rezepte aus Amerika

Kamille-Chardonnay, Gorgonzola mit kandierten Walnüssen, Olivenöl mit gesalzenen Kürbiskernen: Die 120 Eisrezepte, die Jeni Britton Bauer in ihrem Buch „Das beste Eis der Welt“ vorstellt, sind oft außergewöhnlich. Und das in jeder Hinsicht. Denn die zum Teil exotischen Zutaten sind für die US-Amerikanerin kein Selbstzweck. Vielmehr bilden sie, fein aufeinander abgestimmt, die Basis für wahre Geschmacksexplosionen. So harmoniert das selbstgemachte Kirschkompott perfekt mit dem Ziegenfrischkäse, Basilikum und Pinienkerne gehen im Mund eine gewinnbringende Symbiose ein.

Ein Eisbuch auch für Einsteiger

„Ich benutze immer das Wort üppig. Eiscreme sollte sich auf die Zunge legen und dort ruhen“, erklärt Britton Bauer. So mögen es die Amerikaner, und deshalb enthält ihr Eis auch deutlich mehr Sahne und damit Fett als hierzulande üblich. Auch sonst unterscheiden sich die Eisrezepte vom klassischen italienischen Gelato: Häufig kommt Frischkäse zum Einsatz, als Bindemittel verwendet Britton Bauer Speisestärke.

„Das beste Eis der Welt“ ist so aufgebaut, dass auch Einsteiger die Rezepte leicht umsetzen können. Alle Arbeitsschritte sind leicht verständlich und sehr übersichtlich dargestellt. Voraussetzung für das Gelingen ist lediglich eine Eismaschine. Dem eigentlichen Rezeptteil stehen mehrere Kapitel voran, die neben den Grundarbeitsschritten auch die Eigenschaften und das Zusammenspiel der Zutaten erklären. Wer nicht nur Eis nach Rezept machen möchte, sondern selbst experimentieren und eigene Geschmacksrichtungen entwickeln will, erfährt hier viel Wissenswertes über die Kunst der Eisherstellung.

Eisrezepte für jede Jahreszeit

Der Rezeptteil ist nach Jahreszeiten gegliedert und optisch sehr ansprechend aufbereitet. Frühling und Sommer werden von erfrischenden Sorten wie Rhabarber-Joghurt und Minze dominiert. Herbstfrüchte, Schokolade und Nuss bestimmen die kühleren Jahreszeiten. Dazwischen stellt Britton Bauer besondere Eisdesserts vor und erklärt zum Beispiel, wie man Eiscreme-Sandwiches und Waffelhörnchen selbst macht.

Für Traditionalisten und Jünger des italienischen Gelato ist „Das beste Eis der Welt“ nicht die richtige Wahl. Wer jedoch auf üppiges amerikanisches Eis steht und bereit ist, sich jenseits von Vanille, Schokolade und Erdbeere auf neue Geschmackskreationen einzulassen, der kommt an diesem Buch nicht vorbei. Für Jeni Britton Bauer hat sich ihre Kreativität ohnehin längst ausgezahlt: Ihre 2002 in Ohio gegründete Eisdiele „Jeni‘s Splendid Ice Creams“ hat heute über 20 Filialen in ganz Amerika, die New York Times und das Time Magazine haben ihr Eis in den höchsten Tönen gelobt. Ein Lob, dem wir uns uneingeschränkt anschließen.